Modernisierung des Stellwerks in Lauffen am Neckar nicht absehbar

November 2024

Reaktivierung der Zabergäubahn dadurch weiter im Unklaren

Ohne modernisiertes Stellwerk in Lauffen am Neckar kann die Zabergäubahn nicht ins Bahnnetz der Frankenbahn eingebunden und damit nicht reaktiviert werden. Dies ist schon lange bekannt. Das Stellwerk ist marode und darf wegen des Risikos, dass ein irreparabler Schaden entstehen kann, nicht umgebaut werden. Es muss komplett erneuert werden. Dafür fehlt aber das Geld und seitens der Deutschen Bahn eine ausreichend hohe Dringlichkeitseinstufung. Die Hoffnung liegt im Digitalen Knoten Stuttgart. In der dritten Stufe des Projekts müsste auch das Lauffener Stellwerk neu gebaut werden. Doch noch immer fehlt eine verbindliche räumliche Abgrenzung, wie weit der digitale Knoten aus Stuttgart herausgeführt werden soll.

Wie nun zu vernehmen ist, soll Lauffen nicht mehr dazu gehören. Hintergrund sind Finanzierungsprobleme und personelle Engpässe bei der DB für die komplexen Planungen, die dafür erforderlich sind. Der Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel, Bahnpolitiker der Grünen, setzt sich schon lange für die Digitalisierung des Bahnknotens und auch die Reaktivierung der Bahnstrecke nach Leonbronn ein. Er kritisiert die Deutsche Bahn für ihre halbherzigen und wenig transparenten Planungen und Kostenberechnungen: „Wir haben dazu nichts vorliegen.“ Das Unternehmen hat auf Gastels neuerliche Nachfrage geantwortet, es gebe eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit dem Bundesverkehrsministerium. Deren Ergebnisse würden demnächst in zuständigen Gremien behandelt werden. Vorher könne nicht gesagt werden, ob Lauffen zum digitalen Knoten kommen soll.

„Der Knoten muss endlich durchschlagen werden“, so Gastel. „Es kann nicht sein, dass das Bundesverkehrsministerium uns ständig erzählt, es könne die Finanzierungserwartungen der Deutschen Bahn nicht nachvollziehen, während die Deutsche Bahn noch nicht einmal weiß, welchen Umfang der neue digitale Knoten einnehmen soll. Wir brauchen Klarheit und eine Perspektive auch für die Zabergäubahn.“

Auch der Landtagsabgeordnete und Lauffener Stadtrat Erwin Köhler zeigt sich enttäuscht: „Die DB hält sich nicht an ihre eigenen Zusagen und hat dem Projekt damit einen Bärendienst erwiesen. Die betroffenen Kommunen haben sich, trotz der eigenen teils schwierigen Finanzlage, mit der Durchführung einer standardisierten Bewertung für die Reaktivierung der Zabergäubahn ausgesprochen. Ein derart wichtiges Verkehrsprojekt für die Region darf nicht an einem alten und maroden Stellwerk scheitern, das ohnehin in einigen Jahren ersetzt werden muss.“


Lauffener Stellwerk wird voraussichtlich Anfang 2030 modernisiert

11. Juli 2024

Keine zusätzlichen Kosten für Kommunen entlang der Zabergäubahn

ie Modernisierung des Stellwerks in Lauffen am Neckar wird im Rahmen des digitalen Knotenpunkts Stuttgart umgesetzt, die Kosten von 25 bis 30 Millionen Euro werden dabei von Bund und Bahn übernommen. Dies geht aus der Antwort von Verkehrsminister Winfried Hermann auf einen Abgeordnetenbrief des GRÜNEN-Landtagsabgeordneten und Lauffener Stadtrats Erwin Köhler hervor.

Ende 2023 hatten das Bundesverkehrsministerium und die DB InfraGo AG (ehemals DB Netz AG) weitere Finanzierungsverträge im Rahmen des digitalen Knotenpunkts Stuttgart unterschrieben. Teil der Verträge war dabei auch das Stellwerk in Lauffen, das durch den Einsatz des Landesverkehrsministeriums BW in die Liste der zuwendungsfähigen Stellwerke aufgenommen wurde.

„Damit steht einer Modernisierung durch die DB InfraGO AG Anfang 2030 nichts entgegen. Dem Umbau des Stellwerks kommt vor allem mit Blick auf die Reaktivierung der Zabergäubahn eine große Bedeutung zu. Durch die Klarheit bei der Finanzierung wurde jetzt eine Hürde aus dem Weg geräumt, die das Projekt durchaus hätte verhindern können“ freut sich Erwin Köhler.

„Jetzt gilt es, die Reaktivierung weiter gemeinschaftlich voranzutreiben und alle weiteren Finanzierungs- und Planungsfragen zu klären. Ich bin überzeugt davon, dass die neuen Rahmenbedingungen ein wichtiger Meilenstein zur Reaktivierung der Zabergäubahn sind“ betont der Abgeordnete in Hinblick auf das interkommunale Gemeinschaftsprojekt.